Andacht

Lichtglanz im Tal der Finsternis

“Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.” (Psalm 23,4)

Vor einer Woche am Donnerstag Abend überschlugen sich die Ereignisse: Die Geburt unseres sechsten Kindes drohte ein Desaster zu werden, dass nur dank der gnädigen Vorsehung Gottes nicht das Leben von Mutter und Kind gekostet hat.

Nun folgten harte Stunden, das Baby benötigte eine dringende Operation, die Frau war sehr geschwächt nach starkem Blutverlust. Nach langer Zeit war es wieder ein Moment, in dem ich die “dunklen Todesschatten” wirklich  intensiv gespürt habe. Am Ende der Kräfte nach einer schlaflosen Nacht, war mein Kreislauf kurz davor, Schlapp zu machen. Doch gleichzeitig habe ich die Nähe Gottes auf eine bisher ungeahnte Weise gespürt. Diese Nähe Gottes war ein wunderbarer Trost. Selbst in diesem “Tal der Finsternis”, in dem das Herz der Dunkelheit nach dir greift, gab es unterschiedlichen Lichtglanz – Den Glanz der geschickten Arzthände z.B. oder den Trost einer Krankenschwester die sich geduldig viel Zeit nahm. Aber am meisten trösteten einen die Verheißungen Gottes – Manchmal leuchtete dieses Licht geradezu feierlich stark. Aufs Neue wurde einem bewusst, dass es auf diesem Erdental kein endgültig finsteres Tal gibt. Unser Vers sagt es ja selbst: Damit das Unheil Schatten werfen kann, muss es “bestrahlt” werden. Es gibt Licht im Tal des Todesschattens!

Es gibt kein vollständig finsteres Tal auf dieser Erde, weil Gott überall da ist – Uns ist es bewusst geworden, als klar wurde, dass unsere Tochter in ein anderes Krankenhaus verlegt wird, und wir nicht bei ihr sein können – Das konnte heftig in Verzweiflung treiben – Aber auch da ist uns bewusst geworden, dass Gott ein besserer Tröster für unser Kind ist als wir!

Doch woher kommt es, dass wir in jedem noch so finsteren Tal einen Glanz der Gnade Gottes finden? Weil es einmal ein Tal des absoluten Todesschattens gab. Irgendwann sank sich “Nacht nieder über Golgatha” – Eigentlich war es mitten am Tag, doch plötzlich wurde es finster. Hier findet sich ultimative Finsternis, ein blanker Horror, endgültige Abgeschiedenheit von Gott – ausgegessen über den Einzigen, von dem es mal hieß: “Dies ist mein Lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!”

Das wir selbst in unseren finstersten Tälern das Licht Gottes finden, haben wir nur der Hingabe seines geliebten Sohnes zu verdanken, der die absolute Finsternis auf sich nahm! Ja das ist Finsternis, wenn Gott eben nicht mehr gnädiglich in unserer Nähe ist. Das ist die Finsternis der Hölle, die keiner erleben muss, der auf dieser Erde lebt, die aber jedem droht, der sich von Christus entfernt!

In unserem ganz “privaten” Tal der Todessschatten haben wir gelernt, dass kein Unheil zu fürchten ist, da Gott bei uns ist!

 

 

 

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