Biblische Texte

Kein Ruhetag!

“Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen an seiner statt Priester wird, wer in das Zelt der Begegnung hineingeht, um im Heiligtum zu dienen.” 

(Exodus 29,30)


Manchmal blicken wir auf die biblische Gesetztestexte so, als enthielten sie endlose und zahlreheiche Handlungsanweisungen. Doch damit würden wir nicht das treffen, was die Psalmisten zum Jauchzen über das Gesetz bringt. Sie sonnen beständig über das Gesetz nach. Dabei handeln eine ganze Menge der Texte nicht von moralischen Handlungsanweisen, sondern regeln den Gottesdienst. Dass die rechte Art des Gottesdienstes, Zentrum der Gesetzgebung ist, wird schon daran deutlich, dass noch vor der Verlautbarung der Zehn Gebote, das Ziel Gottes mit Israel deutlich gemacht wird:  “Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.” (Exodus 19,6)

Und in der Tat. Das Buch Exodus regelt die Anbetungsstätte. Dabei wählt der Bericht eine doppelte Berichtserstattung:  Es erfolgt die Beschreibung der himmlischen Bilder, die Mose sieht. Er sieht das Original und bekommt die Bauanleitung. (Kap. 25-31). Eine jähe Unterbrechung erfolgt. Die Anbetung des goldenen Kalbes! (Kap. 32). Eigentlich war die Beschreibung noch nicht ganz fertig und mitten in der Schilderung des Ruhetages! Ein Thema das nach der Zerstörung des Kalbsdienstes wieder in Kapitel 34 aufgenommen wird.

Die Kapitel 36-39 beschreiben wie die Bauanleitungen (äußerst penibel!) umgesetzt werden. Ein Beispiel für die Länge dieser Gebote: Die Kleider, von denen Kap. 28 spricht, und die in Kap. 39 gefertigt werden, zieht Aron erst ganz zum Schluss des Buches an (Kap. 40). Und es sind in der Tat Gebote. Es gibt ein Gebot von Gott, dass das Volk einen Priester benötigt: “Du sollst Aaron, (…)nehmen aus den Kindern Israel, dass er mein Priester sei, …” (Exodus 28,1).

Das nur als einleitende Überlegungen für einen Aspekt, der mir beim Lesen von 2 Mose 29,30 aufgefallen ist. Da ist mir aufgefallen, wie oft die Priesterkleidung angelegt werden musste: An sieben Tagen! Kein Ruhetag, kein Freier Tag. Jeden Tag “Dienst im Heiligtum” (Vgl. auch Heb. 9,6 und 10,11).

Das zeigt einerseits die Notwendigkeit “rund um die Uhr” einen Priester zu haben. Schließlich konnte jederzeit ein Aussätziger ankommen oder ein Opfer gebracht werden (müssen). Aber das er sie alle Tage anziehen musste, zeigt, dass es auch den “Privatmensch Priester” gab und ist ein Hinweis auf den besseren Priesterdienst Jesu. Der Hebräerbrief betont mehrfach, das Jesus seinen Priesterdienst nun “ununterbrochen” vollzieht: “Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden.” (Hebräer 7,25). Obwohl man das nicht allzu sehr überbetonen darf, da der Hebräerbrief vor allem das einmal gebrachte Opfer, den einmal gebrachten Priesterdienst betont.

Auf etwas anderes wollte ich mehr hinaus: Der Priester brach den Sabbat! Er musste auch Sabbat Gott dienen! Das wirft einen neuen Blick auf die “Sabbbatbrüche” unseres Herrn. Er als Priester dient auch am Sabbat Gott. Und letztlich blickt das alles auch auf uns: Auch wir dienen (idealerweise) ohne Unterbrechung Gott. Man muss es vielleicht anders formulieren: Auch wir dienen immer. Entweder dienen wir der Sünde, oder wir Dienen Gott.

Was sind deine Maßnahmen, um in den nächsten Wochen ein bisschen mehr von deiner Berufung “zum Königreich der Priester” zu spiegeln?

 

 

 

 

 

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