Glauben und Frau sein

Wie das Elternsein zu unserer Heiligung beiträgt

Christina Fox

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Eine Freundin hat mich neulich gefragt, ob ich ihr ein paar Erziehungstipps geben könnte. Ich lächelte und sagte, dass ich das nicht könnte, weil ich kein Experte bin und nicht wirklich weiß, was ich tue. Sie lachte und meinte, wie sehr uns die Kindererziehung demütig macht. Meiner Freundin war nicht bewusst, wie sehr sie damit Recht hatte. Viele Jahre lang habe ich Eltern in der Erziehung ihrer Kinder unterrichtet, beraten und angeleitet. Es ist ein bemerkenswertes Zeugnis von Gottes Gnade mir gegenüber, dass ich in meiner eigenen Kindererziehung zu einem Punkt angekommen bin, an dem ich nicht mehr sofort bereit bin, Ratschläge zu geben.

Viele Leute beschreiben die Ehe als den Ort, an dem unser geistliches Wachstum gefördert und entwickelt wird. Ich finde das trifft auch auf die Kindererziehung zu. Gott hat in meinem Leben die Kindererziehung dazu benutzt, mich auf eine Weise zu formen und zu verändern, wie ich es nicht erwartet hätte. Er hat mir ein Kind geschenkt, das mehr von mir erforderte, als ich glaubte bewältigen zu können, damit ich mich auf ihn verlasse und nicht auf meine eigene Kraft. Ich habe auch Vieles über mich selbst gelernt, was ich nicht wusste, und habe Dinge in meinem Herzen gesehen, die ich nie sehen wollte. Ich bin mit Sünden konfrontiert worden, von denen ich nicht wusste, dass sie tief in mir schlummerten – Sünden wie Ungeduld, Egoismus, Reizbarkeit und Unzufriedenheit. Auch wenn es unbequem und manchmal sogar schmerzhaft ist, war die „Heiligung“, die das Elternsein mit sich bringt, notwendig und gut.

Abschied von der Unabhängigkeit

Das Elternsein bietet einen idealen Rahmen für Heiligung in unserem Leben. Es ist ein Bereich unseres Lebens, den wir unbedingt kontrollieren wollen. In einer Kultur, die sich auf schnellen Zugang zu Wissen und Fakten verlässt, suchen viele von uns in Blogs, Artikel, Tweets und Pins Lösungen für die täglichen Herausforderungen in der Kindererziehung. Wir verlassen uns auf unsere Bücher, Konzepte und Programme, und wenn sie nicht funktionieren, verzweifeln wir oder beginnen die Suche von vorne. Zumindest habe ich das so gemacht.

Und dann hat Gott mir meine Augen geöffnet, sodass ich sah, dass unter der Oberfläche meiner Erziehungsherausforderungen noch etwas anderes vor sich ging. Ich erkannte, warum das Elternsein oft so schwer ist – Gott gebraucht das Elternsein, um unsere Unabhängigkeit von ihm zu beseitigen sowie die Sünde, die uns davon abhält, in ihm zu bleiben. Was ich wirklich brauchte, war nicht das perfekte Einschlafprogramm, das beste Töpfchentraining oder die zehn besten Tricks, wie ich meine Kinder dazu bringe, hinter sich aufzuräumen – sondern vielmehr brauchte ich die Erkenntnis, dass ich auf die Gnade Gottes angewiesen bin. So oft habe ich meine Freude und Zufriedenheit darin gesucht, wie perfekt sich meine Kinder benehmen oder wie reibungslos mein Tag verläuft. Doch Gott wusste, dass das, was ich am meisten brauche, nur bei ihm zu finden ist.

Während ich nach Möglichkeiten suchte, die Kindererziehung zu erleichtern, schickte Gott mich ins „Feuer der Läuterung“ und gab mir die Herausforderungen als Mutter, um mich auf ihn hinzuweisen, meine einzig wahre Quelle der Freude und Zufriedenheit.

An manchen Tagen ist der Läuterungsprozess schmerzhaft und ich frage dann: „Gott, bist du noch nicht fertig mit mir?“ An den Tagen, an denen ich eher Schiedsrichterin für die Kinder bin oder wenn die kleinen Köpfe in der Schule nicht bei der Sache bleiben können oder wenn der Trockner mal wieder kaputt geht – dann frage ich mich, warum das Muttersein so schwer sein muss. Aber dann erinnere ich mich an das Evangelium und an Gottes große Liebe zu mir. „Und habt ihr die ermutigenden Worte völlig vergessen, die Gott zu euch sprach? »Mein Sohn, lehne dich nicht dagegen auf, wenn der Herr dich zurechtweist und lass dich dadurch nicht entmutigen“ (Hebr. 12,5). Er will mich nicht dort lassen, wo ich bin – er hat etwas Besseres auf Lager. Keine der Herausforderungen, denen ich als Mutter gegenüberstehe, ist umsonst. Keine einzige. Er nutzt jede einzelne für die Geschichte vom Sieg des Evangeliums in meinem Leben.

Sein Ziel ist es nicht mein Leben möglichst angenehm, sicher und vorhersehbar zu machen, sondern mich heilig zu machen. „Denn Gott hat sie schon vor Beginn der Zeit auserwählt und hat sie vorbestimmt, seinem Sohn gleich zu werden, damit sein Sohn der Erstgeborene unter vielen Geschwistern werde. Und da er sie erwählt hat, hat er sie auch berufen, zu ihm zu kommen. Er hat sie gerecht gesprochen und hat ihnen Anteil an seiner Herrlichkeit gegeben.“ (Röm. 8,29-30).

Es ihm überlassen

Vielleicht geht es dir auch so. Das Leben scheint nicht so zu laufen, wie du es dir vorgestellt hast. Deine Kinder sind nicht perfekt, du hast wenig Geduld, und du nicht mehr, wann du das letzte Mal durchgeschlafen hast. Denke daran, dass Gott auch an jedem noch so schwierigen Tag und in jeder noch so großen Herausforderung am Werk ist.

Lass deine Hilfsbedürftigkeit zu und überlasse dich dem Werk seiner Hand. Erkenne die Sünde, die er in dir offenbart und bringe sie direkt zum Kreuz. Denke daran, dass Jesus für jeden einzelnen Fehler in der Erziehung gestorben ist, den du gemacht hast und in Zukunft machen wirst. Suche deine Freude in ihm und verlasse dich allein auf seine Kraft und Weisheit. Finde deine Hoffnung in dieser Wahrheit: „Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt“ (Phil. 1,6).


Christina Fox: The Sanctifying Work of Parenthood 02.05.2013. Übersetzt von Monika Peters mit freundlicher Genehmigung von DesiringGod.org.

 

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